Bei einem Hausbau entstehen schnell enorme Kosten, die sich aus unterschiedlichen Posten zusammensetzen. Bei der Budgetplanung sollten die Baunebenkosten fest eingeplant werden - mit einem ausreichenden Puffer für ungeplante Ereignisse.
Planst Du einen Neubau, wirst Du schnell feststellen: die größten Kosten setzen sich aus den eigentlichen Baukosten selbst und dem Grundstück zusammen. Dafür musst Du zwischen 70 bis 80 Prozent der Gesamtkosten einplanen.
Der Rest geht auf die Baunebenkosten zurück. Darunter fallen alle Kosten, die zusätzlich anfallen, zum Beispiel:
Wichtig ist bei einem Bauvorhaben beziehungsweise bei der Finanzierung, alle anfallenden Kosten mit einzuberechnen. Fallen für Grundstück und Hausbau etwa 400.000 Euro an, solltest Du mindestens 80.000 Euro mehr für die Baunebenkosten dazu zählen. Und das ist bereits sehr knapp kalkuliert und deckt damit keine ungeplanten Zwischenfälle! Die Baunebenkosten sind nicht fix, sondern variabel. Eine Erhöhung ist schneller möglich, als viele Bauherren es für möglich halten. Baust du mit einem freien Architekten und Dieser soll Änderungen in der Bauplanung vornehmen, berechnet er ggf. seine Arbeit extra. Zieht sich der Bau ungeplant in die Länge, müssen gegebenenfalls auch Beschilderungen und Absperrungen länger bestehen bleiben. Taucht plötzlich ein Problem auf dem Grundstück oder beim Bau auf, zum Beispiel eindringende Feuchtigkeit, ist eventuell ein Gutachten nötig. So treiben vermeintlich “kleinere” Posten die Gesamtkosten mit und mit in die Höhe. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Du bei dem Budget einen Puffer einplanst.
Nicht wenige Bauherren kalkulieren ihr Budget zu knapp. Entstehen plötzlich unvorhergesehene Kosten, sind Finanzierungsprobleme die Folge. Das kann wiederum dazu führen, dass der Bau ruht. Im schlimmsten Fall muss ein halbfertiges Haus oder ein Rohbau aus Geldnot verkauft werden, wenn die weitere Finanzierung nicht umsetzbar ist.
Besonders bei den Erdarbeiten kann es zu hohen Mehrkosten kommen. Wenn der Boden nicht tragfähig genug ist und dadurch ein Streifenfundament oder sogar ein kompletter Bodenaustausch notwendig wird, kann es schnell zu mehreren 10.000 Euro Mehrkosten kommen.
Daher sollte man sich unbedingt ein Bodengutachten einholen - am Besten sogar bevor man das Grundstück gekauft hat. Mit einem Bodengutachten kann man sich bei einem Tiefbauunternehmen ein konkretes Angebot machen lassen. So lassen sich die Kosten im Vorfeld möglichst genau planen.
Viele Kosten beim Hausbau kannst Du selbst beeinflussen, etwa die Größe des Hauses und des Grundstücks sowie der spätere Innenausbau. Die Nebenkosten aber sind aber nur zu einem geringen Teil wirklich steuerbar. Die Grunderwerbssteuer ist beispielsweise fix, da kannst Du auch keinen Preisnachlass verhandeln. Durch das Einholen von Kostenvoranschlägen bei verschiedenen Architekten, Bauunternehmen und Notaren ist es möglich, zumindest ein Bisschen einzusparen. Am wichtigsten ist aber: plane besser mit höheren Kosten, damit Du nicht plötzlich in finanzielle Schwierigkeiten kommst!